Einsatzmöglichkeiten

Wie kann Neustart für die kommunale Krisenvorbereitung eingesetzt werden?

Deutschland – Österreich – Schweiz

Neustart adressiert Zielgruppen im gesamten deutschsprachigen Raum (D-A-CH-Raum). Daher ist es manchmal notwendig, Begriffe oder Bezeichnungen auch in diesem Kontext zu sehen und auf mögliche lokale/regionale Besonderheiten zu übersetzen. Das Grundprinzip für die Krisenbewältigung wird aber überall sehr ähnlich sein. Daher sollte man sich an Detailabweichungen nicht stoßen.

Vereinfachungen

Zum anderen war es notwendig, in Teilbereichen stark zu vereinfachen. Etwa beim Thema Versorgungsgüter, wo Wasser, Lebensmittel, Medikamente oder eine medizinische Versorgung zusammengefasst werden. Auch beim Treibstoff braucht man in der Realität keine volle Einheit, wenn man von einem Viertel in das nächste fährt.

Die Ereignisse bilden ebenfalls nur ein kleines Spektrum der tatsächlichen Komplexität und notwendigen Handlungsschritte ab. Dennoch ist es gelungen, eine möglichst realitätsnahe Simulation zu entwickeln und sie trotzdem noch so einfach zu halten, dass sie auch für die breite Masse ohne Expertenbegleitung anwendbar ist. Zum anderen soll mit Neustart auch die Diskussionen im eigenen Bereich, vor allem zu spezifischen Herausforderungen und Problemen, angestoßen werden.

In Neustart wird auch nur die Phase 1 eines Blackouts simuliert, also die Zeit des Stromausfalls, die hier zwischen 4 und 7 Tage dauern wird. Viele erwartbare Herausforderungen der Phase 2 werden auch bei einer längeren Phase 1 abgedeckt. Für die Realität bedeutet das auf jeden Fall, dass bei Spielende die Krisenbewältigung noch nicht vorbei ist. Und darüber besteht sicher noch weiterer Diskussionsbedarf.

Einsatzbereiche

Neustart wurde für zwei zentrale Einsatzbereiche konzipiert:

Für die Fortbildung von Fachkräften

Mögliche Zielgruppen:

  • Entscheider:innen in der Kommunalverwaltung (Bürgermeister:innen, Amtsleiter:innen etc.)
  • Kommunale Krisen- und Einsatzstäbe
  • Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS)
  • Einsatzorganisationen
  • Katastrophenschutz
  • Technische und medizinische Hilfsdienste
  • Organisationen und Einrichtungen, die direkt oder indirekt im kommunalen Bereich tätig sind: Altenhilfe, Schulen, Kindertagesstätten, Bürgervereine, Ortsbeiräte, Kirchenvorstände, Interessengruppen etc.
  • Unternehmenskrisenstäbe
  • Etc.

Der Fokus bei dieser Zielgruppe ist auf der Vermittlung eines umfassenden Verständnisses für die Aufgaben und Probleme bei der kommunalen, aber auch betrieblichen Blackout-Bewältigung gelegt. Es geht hier vor allem um die Vermittlung von Zusammenhängen, die in dieser Form im Alltag kaum bewusst sind. Dieses Wissen wird auch für viele andere mögliche Krisen oder Alltagsprobleme nützlich sein.

Bei dieser Simulation wird die Notwendigkeit von guten und effizienten Kommunikations- und Entscheidungsprozesse deutlich gemacht. Das ist in jeder Krise relevant, wird aber bei einem Blackout mit dem gleichzeitigen Ausfall der Telekommunikationsversorgung, also Handy, Internet und Festnetz, noch viel entscheidender. Sie können dann nicht einfach mehr zum Hörer oder Smartphone greifen.

Zur Vertiefung gibt es für diese Zielgruppe neben der Blackout-Arbeitsmappe für Gemeinden auch ein eigenes Handbuch, wo entsprechende Bezüge zwischen Simulation und Realität hergestellt und besondere Aspekte und Spielsituationen praxisbezogen erläutert werden.

Für die Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung

Mögliche Zielgruppen:

  • Interessierte Bürger:innen
  • Schulklassen
  • Jugendgruppen
  • Interessengruppen
  • Ortsbeiräte
  • Etc.

Der Fokus bei dieser Zielgruppe liegt in erster Linie darauf, Aufklärung zu betreiben und die Spieler*innen zur Eigenvorsorge zu animieren. Vielen Menschen sind die Zusammenhänge und Abhängigkeiten von unseren lebenswichtigen Infrastrukturen nicht bewusst. Durch Neustart werden sie das aber rasch erkennen. Auch, dass die organisierte Hilfe in einem solchen Fall zeitnah an ihre Grenzen stoßen wird. Damit sollte rasch klar werden, dass die Selbsthilfefähigkeit möglichst vieler Menschen und Nachbarschaftshilfe von zentraler Bedeutung sind.

Zum anderen wird mit Neustart das Verständnis für die Problemstellungen in den Krisenstäben fördern und damit hoffentlich auch die Bereitschaft für eine Nachbarschaftshilfe und Kooperation steigern. Denn eine solche Krise kann nur durch das breite und aktive Mitwirken der Bevölkerung bewältigt werden.

Das Handbuch kann in diesen Einsatzbereichen zur Vertiefung des Spielerlebnisses verwendet werden. Die wesentlichen Erfahrungen werden aber auch ohne eine formelle Nachbereitung gemacht werden.

Weiterführende Informationen zum Thema Vorsorge.