Wie kann Neustart für die
Krisenvorsorge eingesetzt werden?

»Neustart«: Eine internationale Lösung für effektives Krisenmanagement

»Neustart« richtet sich an Zielgruppen im gesamten deutschsprachigen Raum (D-A-CH) und hat mittlerweile auch in anderen Regionen wie Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden Anklang gefunden. Daher ist es auch bei der konkreten Krisenvorsorge grundsätzlich wichtig, Begriffe, Bezeichnungen oder konkrete Prozesse im jeweiligen regionalen Kontext zu betrachten und lokale Besonderheiten zu berücksichtigen.

Obwohl es immer regionale Unterschiede geben wird, ist das Grundprinzip der Krisenbewältigung überall sehr ähnlich. Abweichungen im Detail sollten daher bei der Anwendung von »Neustart« nicht als Hindernis, sondern als Lernchance gesehen werden. Denn auch für ein gutes Krisenmanagement ist die Fähigkeit zur Abstraktion und das Verlassen gewohnter Denkrahmen oft unabdingbar.

Das Grundprinzip von »Neustart« ist vorgegeben bzw. erleichtert den Einstieg. Es steht jedoch jedem frei, von den vorgeschlagenen Regeln abzuweichen oder den lokalen Bedürfnissen angepasste Erweiterungen oder Ereignisse einzubauen. Experimentieren ist erlaubt.

Durch die Nutzung von »Neustart« werden Sie und Ihre Organisation mit Sicherheit einiges dazulernen, und das mit einem überschaubaren Aufwand an Ressourcen.

 

Vereinfachungen

Bei der Entwicklung von »Neustart« war es notwendig, in Teilbereichen stark zu vereinfachen. Beispielsweise werden Versorgungsgüter wie Wasser, Lebensmittel, Medikamente und medizinische Versorgung zusammengefasst. Auch beim Treibstoff wird in der Realität keine volle Einheit benötigt, wenn man von einem Viertel in das nächste fährt.

Die simulierten Ereignisse bilden nur einen kleinen Ausschnitt der tatsächlichen Komplexität und notwendigen Handlungsschritte ab. Dennoch ist es gelungen, eine möglichst realitätsnahe Simulation zu entwickeln, die trotzdem so einfach gehalten ist, dass sie auch für die breite Masse ohne Expertenbegleitung anwendbar ist. »Neustart« soll zudem Diskussionen im eigenen Bereich anstoßen, insbesondere zu spezifischen Herausforderungen und Problemen.

»Neustart« simuliert die Phase 1 eines Blackouts, also die Zeit des Stromausfalls, die hier zwischen 4 und 7 Tagen dauert. Viele erwartbare Herausforderungen der Phase 2 werden auch bei einer längeren Phase 1 abgedeckt. Es ist wichtig zu betonen, dass bei Spielende die Krisenbewältigung in der Realität noch nicht abgeschlossen ist. Dies bietet weiteren Raum für Diskussionen und vertiefte Auseinandersetzungen.

„Neustart“: Umfassendes Verständnis für kommunale und betriebliche Krisenbewältigung

Neustart wurde für zwei zentrale Einsatzbereiche konzipiert:

Für die Fortbildung von Fachkräften

Mögliche Zielgruppen:

  • Entscheider:innen in der Kommunalverwaltung (Bürgermeister:innen, Amtsleiter:innen etc.)
  • Kommunale Krisen- und Einsatzstäbe
  • Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS)
  • Einsatzorganisationen
  • Katastrophenschutz
  • Technische und medizinische Hilfsdienste
  • Organisationen und Einrichtungen, die direkt oder indirekt im kommunalen Bereich tätig sind: Altenhilfe, Schulen, Kindertagesstätten, Bürgervereine, Ortsbeiräte, Kirchenvorstände, Interessengruppen etc.
  • Unternehmenskrisenstäbe
  • Etc.

Der Fokus von »Neustart« liegt auf der Vermittlung eines umfassenden Verständnisses für die Aufgaben und Herausforderungen bei der kommunalen und betrieblichen Blackout-Bewältigung. Besonders wichtig ist die Vermittlung von Zusammenhängen, die im Alltag kaum bewusst sind. Dieses Wissen ist nicht nur für Blackouts, sondern auch für viele andere mögliche Krisen oder Alltagsprobleme nützlich.

Die Simulation verdeutlicht die Notwendigkeit von effizienten Kommunikations- und Entscheidungsprozessen, die in jeder Krise relevant sind. Bei einem Blackout, der den gleichzeitigen Ausfall der Telekommunikationsversorgung (Handy, Internet und Festnetz) bedeutet, wird dies noch entscheidender. In solchen Situationen können Sie nicht einfach zum Hörer oder Smartphone greifen.

Zur Vertiefung bietet »Neustart« für diese Zielgruppe neben der Blackout-Arbeitsmappe für Gemeinden auch ein eigenes Handbuch. Dieses Handbuch stellt Bezüge zwischen der Simulation und der Realität her und erläutert besondere Aspekte und Spielsituationen praxisbezogen.

„Neustart“: Aufklärung und Förderung der Eigenvorsorge

Mögliche Zielgruppen:

  • Interessierte Bürger:innen
  • Schulklassen
  • Jugendgruppen
  • Interessengruppen
  • Ortsbeiräte
  • Etc.

Der Fokus bei dieser Zielgruppe liegt in erster Linie darauf, Aufklärung zu betreiben und die Spieler:innen zur Eigenvorsorge zu animieren. Vielen Menschen sind die Zusammenhänge und Abhängigkeiten von unseren lebenswichtigen Infrastrukturen nicht bewusst. Durch »Neustart« werden sie das aber rasch erkennen. Auch, dass die organisierte Hilfe in einem solchen Fall zeitnah an ihre Grenzen stoßen wird. Damit sollte rasch klar werden, dass die Selbsthilfefähigkeit möglichst vieler Menschen und Nachbarschaftshilfe von zentraler Bedeutung sind.

Zum anderen wird mit »Neustart« das Verständnis für die Problemstellungen in den Krisenstäben fördern und damit hoffentlich auch die Bereitschaft für eine Nachbarschaftshilfe und Kooperation steigern. Denn eine solche Krise kann nur durch das breite und aktive Mitwirken der Bevölkerung bewältigt werden.

Das Handbuch kann in diesen Einsatzbereichen zur Vertiefung des Spielerlebnisses verwendet werden. Die wesentlichen Erfahrungen werden aber auch ohne eine formelle Nachbereitung gemacht werden.

Weiterführende Informationen zum Thema Vorsorge.

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